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2007 CeBIT "Content Management Arena"
Interview zum Vortrag - "Intranet als Knowledge Space" auf der CeBIT 2007 mit Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer der PROJECT CONSULT Unternehmensberatung (2007).
(GN: Gunnar Negelmann KongressMedia; Kff: Dr. Ulrich Kampffmeyer)


GN:
- Herr Dr. Kampffmeyer, als Branchenexperte werden Sie auf der CeBIT 2007 in der „Content Management Arena“, den Einführungsvortrag zum Schwerpunkt "Intranet als Knowledge Space" halten. Mit welchen Stichwörtern lässt sich Ihr Referat belegen?
Kff:
Zwei Schlagworte, Herr Negelmann, sind die Angelpunkte des Vortrages - Intranet und Knowledge Management. Mein Vortrag vertritt die These, dass durch den Einsatz moderner Web-basierter Technologien im Intranet die Versprechen des vergangenen Jahrtausends zum Thema Wissensmanagement jetzt eingelöst werden können. Dazu versuche ich zunächst den Begriff Knowledge Management zu definieren um dann die verschiedenen Einflussfaktoren auf das Intranet darzustellen. Hierzu gehören Collaboration, Enterprise Search, Web 2.0, Groupware, statistische Auswertungen, Taxonomien und andere Funktionen. Hinter jedem dieser Schlagworte liegt eine Liste weiterer Begriffe, von Blog über Wikis bis zur automatischen Klassifikation. Letztlich geht es aber zunächst darum, welche Rolle Intranets zukünftig überhaupt spielen – ob sie nur den Speisezettel der Kantine und den Wetterbericht anbieten oder aber Wissen über die Geschäftstätigkeit, Kunden und andere Sachthemen intelligent erschlossen bereitstellen.
GN:
- Die Diskussion um das "Intranet als Knowledge Space" ist am Freitag Tagesschwerpunkt. Wie weit ist das schon Realität?
Kff:
In Bezug auf die Umsetzung in der Realität stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. Neue Softwareprodukte wie Microsoft MOSS 2007 oder Oracle/Stellent bringen viele Funktionalität mit wie z.B. Diskussionsforen, Blogs, Wikis und andere. Damit verbessert sich die Bereitstellung von Werkzeugen für die Zusammenarbeit und das Nutzen gemeinsamen Wissens auch in Standprodukten. Nimmt man die Vielzahl von Softwarezusatzprodukten hinzu wie z.B. die automatische Klassifikation, die Auswertung der Kommunikation, gemeinsame Wissensbasen und Teamrooms, Tagging und Portal-Ansätze, dann haben wir heute ein breites Portfolio an Möglichkeiten, Wissen zu erschließen. Dennoch – die wichtigste Hürde bleibt die Übertragung von Information in diese Systeme und die Aufbereitung als nutzbares Wissen. Wissen muss bewertet und gepflegt werden. Jedoch lassen sich hier im Zeitalter des „User generated content“ auch Effekte für die Lösungen innerhalb von Unternehmen erwarten. Die Hemmschwelle, Wissen zu formalisieren und in Systeme einzugeben, sinkt auch hier.
GN:
- Was bedeutet die Ausrichtung für die Konzeption und den Betrieb des Intranet?
Kff:
Bei der Konzeption von Lösungen ist zunächst Ziel, Zweck und Ausrichtung einer Wissensbasis zu definieren. Hier sind unterschiedliche Lösungen zu betrachten und in Bezug auf den Einsatz abzugrenzen – Dokumentenmanagement-Produkte, Datenbanken, Web-Content-Management und sogar ERP-Systeme bieten heute ähnliche Funktionen wie man sie für das Knowledge Management im Intranet benötigt. In jedem Fall sollten klare Regeln, Policies, festlegen, welche Information wo zu welchem Zweck zu nutzen und zu speichern ist. Bei zahlreichen Aufgaben gibt es außerdem verschiedene Ansätze, z.B. im Bereich des Austausches von Wissen kann man auf Blogs, Wikis, Diskussionsforen oder Teamrooms setzen. Die Funktionalität beginnt sich auch hier zu überschneiden. In jedem Fall ist es wichtig vor einer technischen Umsetzung die organisatorischen und kulturellen Voraussetzungen, eine Wissenskultur, zu schaffen, bevor man sich an eine technische Umsetzung macht.
GN:
- Wird bei dem Lösungsschwerpunkt das Thema Wissensmanagement endlich mit Leben gefüllt?
Kff:
Wissensmanagement und Knowledge Management werden als Themen wieder hoffähig. Jedoch liegt es an jedem Unternehmen, jeder Organisation selbst diesen Begriff mit Leben zu füllen. Für viele sind heute schon Enterprise-Content- oder Dokumenten-Management-Projekte Wissensmanagement, der Unterschied zwischen Groupware und Collaboration auf der einen Seite und Knowledge Management auf der anderen ist kaum mehr festzumachen. Letztlich geht es um die Schaffung der richtigen Anreize, Information aufgewertet als Wissen im Unternehmen weiterzugeben und zu erschließen. Vielen reichen hier schon die „gelben Seiten“ mit den Skill-Profilen der Mitarbeit oder Liste über aktuell erstellte Dokumente. Genauso vielfältig wie die Perzeption des Begriffes sind daher die Lösungsansätze. Der wesentliche Unterschied zu den Bestrebungen des vergangenen Jahrtausends ist der, dass wir endlich geeignete Technologien zur Unterstützung von Wissensmanagement auf breiter Basis zur Verfügung haben. Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass wir den ersten Knowledge-Management-Hype hinter uns haben und nun viel gelassener, ohne überhöhte Erwartungen an das Thema herangehen.
GN:
- Was können wir von den Lösungsanbietern bei der Unterstützung dieses Konzeptes erwarten?
Kff:
Von den Lösungsanbietern sollten wir erwarten – auch wenn dies häufig zu Frust führt – das sie sich um die Lösungen für die Probleme der Kunden kümmern und nicht vorrangig in Technologien denken. Sonst enden all die schönen Web-2.0-Ansätze von Knowledge-Maps, Semantic Webs, RSS und Blogs an technologische Gimmicks in den Intranets. Auch als Knowledge Place muss das Intranet Intranet bleiben. Versuche, mit dem Intranet jetzt auch andere Anwendungsgebiete zu „erschlagen“, die bisher in operativen Systemen angesiedelt sind, machen zur Zeit noch wenig Sinn. Dies wird sich erst damit ändern, dass Portale die Basisinfrastruktur für die Nutzung von Systemen basierend auf einem Service-orientierten Architekturansatz geworden sind. Eines hilft jedoch – in den internen Netzen stehen jetzt Technologien und Funktionen zur Verfügung, an die sich der Anwender im Internet bereits gewöhnt hat. Irgendwann wird vom „Look-and-Feel“ auch der Unterschied zwischen dem Internet und den unternehmensinternen Anwendungen verschwunden sein. Für unsere Generation ist die noch ein Paradigmenwechsel, die Generation, die mit YouTube, Flickr, MySpace, Del.icio.us, FaceBook, Amazon, EBAY, SecondLife und WarCraft aufgewachsen ist, wird es eine Selbstverständlichkeit sein. Zumal, und dieser Trend zeigt sich gerade beim Einsatz im Intranet Knowledge Space, die Grenze zwischen einer firmeninternen Lösung und der Nutzung eines Service wie SaaS im Internet verschwimmt. Man kann daher auch voller Berechtigung nicht nur von Web 2.0 sondern auch von der Enterprise Software 2.0 sprechen. Die Erschließung von Wissen wird in dieser neuen Welt eine vorrangige Stellung einnehmen – aber auch die Rolle des Menschen und der Arbeit neu definieren. Bei all diesen Fragen werden wir allerdings vergeblich auch Unterstützung der Produktverkäufer warten.

© CopyRight bei PROJECT CONSULT 2007
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Seitentitel: Interview_CeBIT_2007, Zitierung: http://www.PROJECT-CONSULT.com/home.asp?SR=837
Zuletzt aktualisiert am: 5.4.2007
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