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Schwerpunkt DMS
Interview mit Dr. Kampffmeyer zum Thema Dokumenten-Technologien
Interview von Björn Lorenz, IT | Relations, für die Fachzeitschrift PC Business mit Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer der PROJECT CONSULT Unternehmensberatung zu aktuellen Fragen und Trends des Dokumenten-Managements (29.09.2003).
(BJ: Björn Lorenz, IT | Relations; Kff: Dr. Ulrich Kampffmeyer)
BJ:
Wie schätzen Sie die aktuelle Marktsituation im DMS-Markt ein?
Kff:
Der Markt für Dokumenten-Technologien hat in den letzten zwei Jahren sehr unter der Wirtschaftsflaute gelitten. Zahlreiche Firmenaufgaben, Mergers&Acquisitions und Umpositionierungen der Anbieter waren an der Tagesordnung. Generell ist eine Konsolidierung des Marktes zu beobachten.
BJ:
Wie wird sich der Markt in Zukunft entwickeln?
Kff:
Es sind unterschiedliche Trends zu beobachten. Die großen Anbieter weiten ihr Portfolio immer weiter aus und positionieren sich als ECM Enterprise Content Management Anbieter. Viele mittelständische Produktanbieter wechseln in das Segment der Systemintegratoren und fokussieren sich auf Lösungen für bestimmte Branchen. Die Fertigungstiefe bei den Produkten sinkt. Daher konsolidieren sich auch die Anbieter für Komponenten, die in DRT Document Related Technology Lösungen integriert werden. Zunehmend werden Dokumenten-Technologien in Standardsoftwareprodukte integriert, so dass den traditionellen Anbietern neuen Wettbewerber wie SAP oder Microsoft entstehen. Die Branche geht davon aus, dass sich die Marktschwäche in Kürze überwinden lässt.
BJ:
Gibt es Unternehmen mit Nachholbedarf?
Kff:
Es sind zwei Klassen von Anwenderunternehmen zu unterscheiden. Einmal diejenigen, die jetzt erst die Notwendigkeit des Einsatzes von Dokumenten-Technologien erkannt haben und zum ersten Mal ein Produkt erwerben wollen. Dies ist zur Zeit im gehobenen Mittelstand zu beobachten. Bei Großunternehmen haben wir eher eine andere Situation. Hier geht es um die Konsolidierung vorhandener Lösung, Migration und Updates und die Durchsetzung einheitlicher IT-Strategien. Dabei ist häufiger die Frage zu beantworten, welche redundant vorhandene Funktionalität setze ich nicht ein denn der Bedarf nach neuen Produkten.
BJ:
Welche technischen Trends sind derzeit zu verzeichnen?
Kff:
Das Schwergewicht liegt immer noch auf sogenannten „Fat-Clients“, jedoch ist ein deutlicher Trend zu Browser-basierten Oberflächen festzustellen. Damit gewinnt JAVA an Bedeutung. JAVA setzt sich auch als Programmierungsplattform bei neuen Produkten und Modulen zunehmend durch. Auch XML als Beschreibungssprache für Dokumente, Strukturen und Schnittstellen gewinnt besonders bei standardisierten Kommunikationsverfahren an Bedeutung.
BJ:
Sind die Ansprüche mittelständische Betriebe beim Einstieg in DMS höher als früher?
Kff:
Die Branche hat überhöhte Erwartungen mit ihren Produktankündigungen erzeugt und darf sich nun nicht wundern, dass sie beim Wort genommen wird. Mittelständler wollen keine teueren, individuellen Lösungen, sondern erwarten vorkonfigurierte Produkte, die einfach, schnell und mit hohem ROI eingeführt werden können.
BJ:
Welche Rolle spielen Allianzen zwischen DMS- und CRM- bzw. ERP-Herstellern abzuwickeln?
Kff:
Aus Sicht der DRT-Anbieter machen Allianzen viel Sinn, da sie dann ihre Komponenten praktisch gleich integriert über den CRM- oder ERP-Partner mit vertreiben können. ERP- und CRM-Anbieter benötigen ihrerseits für die revisionssichere Archivierung und die Integration von schwach oder unstrukturierten Informationen Dokumenten-Technologien. Man darf allerdings nicht übersehen, dass die großen ERP- und CRM-Anbieter zunehmend auch mit Workflow-, Collaboration- und Records-Management-Angeboten in Wettbewerb zu den traditionellen Anbietern treten.
BJ:
Wie stark schätzen Sie die Verunsicherung der Unternehmen hinsichtlich der aktuellen Marktkonsolidierung ein?
Kff:
Es ist immer noch eine große Verunsicherung bei Anwendern auf Grund der „Dot.Com-„ und „Neuer-Markt-Affären“ zu verspüren. Dies trifft besonders beim Thema Abhängigkeit von der langfristigen Verüfgbarkeit von Information, also den Themen Archivierung, Records-Management und Dokumenten-Management zu. Wer allerdings an die langfristige Verfügbarkeit ernst nimmt, muss sich von vorneherein auf das Thema Migration einstellen. Der Wegfall von Produkten und Anbietern ist daher keine Katastrophe sondern eine ganz normale Entwicklung, die man schon bei der Planung eines Projektes berücksichtigen muss.
BJ:
Wie beurteilen Sie den Trend, dass ERP- und CRM-Hersteller eigene Module im Bereich DMS/WMS entwickeln?
Kff:
Bereits vor mehreren Jahren hatte PROJECT CONSULT darauf hingewiesen, das aus dem Umfeld der Datenbank-, Bürokommunikations- und ERP-Softwareanbieter der Wettbewerb der Zukunft für die DRT-Branche entstehen wird. Es ist so z.B. für einen Workflow-Anbieter sehr schwierig sein Produkt jemanden anzudienen, der schon ein ERP mit kostenfrei mitgelieferten und direkt integriertem Workflow im Einsatz hat. Diese Entwicklung setzt besonders kleinere mittelständische DRT-Anbieter unter Druck und man kann davon ausgehen, dass in der Zukunft nur noch eine Handvoll Unternehmen konkurrenzfähig zu den großen Standardsoftwareanbietern ist.
BJ:
Auf was sollten potentielle Anwender beim Kauf achten?

Es geht nicht um den Einkaufspreis, sondern man muss auf Ausbaufähigkeit, Modularität, eingehaltenen Standards, Schnittstellen und Ähnliches achten. Besonders das Vorhandensein effizienter Einrichtungs- und Administrationstools entscheidet über die Höhe der Betriebskosten. Man sollte darüber hinaus darauf achten, ob die Lösung schon einmal für vergleichbare Aufgabenstellungen eingesetzt wurde oder ob teuer das „Rad neu erfunden“ wird.
BJ:
Werden klassische DMS-Lösungen durch Internetportale abgelöst? Geht die DMS-Technologie in Inter- oder Intranetlösungen auf?
Kff:
Portale spielen als „Informationsdrehscheibe“ eine zunehmend wichtigere Rolle. Traditionelle DMS-Funktionalität wird zunehmend mit Web-Content-Management zusammengeführt. Daher auch der neuen Begriff ECM Enterprise-Content-Management, der alle bisherigen Technologien zusammenfasst. Portale werden dabei DMS-Lösungen nicht ablösen, sondern DMS-Services nutzen, die als Dienste in der Unternehmen-IT-Infrastruktur bereitgestellt werden.

© CopyRight bei PROJECT CONSULT, IT | Relations und PC Business 2003
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Seitentitel: Interview_PCBusiness_2003, Zitierung: http://www.PROJECT-CONSULT.com/home.asp?SR=597
Zuletzt aktualisiert am: 1.10.2003
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